Gefährliche Gesundheits-Mails

von daswahregesicht

In den vergangenen Tagen trafen bei mir und einigen Bekannten Mails zu einem „Wundermittel“ mit dem Kürzel MMS ein, die sich auf den ersten Blick fantastisch lesen:

„Für AIDS, Hepatitis A, B und C, Malaria, Herpes, Tuberkulose, die meisten Krebsformen und viele weitere ernste Erkrankungen gibt es nun eine Lösung.“

Weiter unten dann die üblichen positiven Kommentare „begeisterter“ Menschen die von allen möglichen Erkrankungen wieder genesen sind. Die komplette Original-Spammail habe ich in meiner Rubrik Daily Spam veröffentlicht. Wer sich mit solchen Massen-Werbeaktionen auskennt kann nur darüber lachen. Vor den Zeiten des Internets gab es solche Annoncen bereits in den diversen Frauen-Zeitschriften nahezu täglich. Die Abmahngebühren für solche verbotenen Heilaussagen wurden in den Umsatz, die diese Annoncen meist brachten, bereits einkalkuliert. Ist man aber an einer schweren Krankheit erkrankt, greift man oft zum letzten Strohhalm. Damit kalkulieren die Vertreiber solcher Mittelchen und nutzen nun die relative Anonymität des Internets und die Spam-Firmen, um ihre Geschäfte noch größer aufzuziehen.

Bei MMS, dem Miracle Mineral Supplement handelt es sich aber um eine besonders gefährliche Variante dieser Produkte. Das „Wundermineral“ ist schlichtweg Natriumchlorit das mit Zitronensäure versetzt wird. Durch diese Mischung entsteht Chlordioxid. Dieses wird heutzutage vor allem als Bleichmittel und zur Desinfektion eingesetzt. Wie ich auf der Seite http://www.deam.de/news/index.htm heute lesen konnte, hat die deutsche Justiz im März dieses Jahres bei einem Münchner Arzt zugeschlagen und seinen Verkaufsvorrat beschlagnahmt. Wenn sogar Mediziner solche „Wundermittel“ bewerben oder auch noch vertreiben denken sicher viele Kranke, dass die Einnahme soclher Drogen helfen kann. Das ist ein ganz mieses Spiel dem man Einhalt gebieten sollte.

In mehreren Ländern warnen auch bereits die Behörden vor MMS. Liest man bei Wikipedia den Artikel über Natriumchlorit, so stehen im Anhang Australien, Kanada, USA, Frankreich und die Schweiz mit Warnungen vor MMS. Ein entsprechend informatives PDF kann man auch beim BfR, dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung, herunterladen. Ich hoffe nur, dass sich auch möglichst viele potentielle Kunden von MMS vorher so ausführlich über das gefährliche Zeug informieren und dann die Finger davon lassen.

Am 31. Mai 2014 konnte man folgenden Artikel bei Spiegel online lesen.